Als Mitglied in der Familie brauchen unsere Katzen die bestmögliche Pflege. Um sicherzustellen, dass sie wirklich gesund sind und bleiben, ist eine jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Tierarzt die beste Möglichkeit.
Während der Untersuchung bespricht dein Tierarzt die Ernährung und den Lebensstil deiner Katze (wichtige Ressourcen wie Futter, Wasser, Katzentoilette, Kratzbereiche, Spielbereiche, Ruhebereiche usw.), die Vorbeugung von Krankheiten und Parasiten sowie das Verhalten. Du kannst ihm alle Fragen stellen und Veränderungen mitteilen, die dir bei deiner Katze auffallen. Es können oftmals geringe Änderungen auf ein medizinisches Problem hinweisen.
Mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung und den Informationen, die du über deine Katze hast, kannst du und dein Tierarzt einen Plan erstellen, der den individuellen Bedürfnissen Ihrer Katze entspricht. Regelmäßige Kontrollen sind der Schlüssel zu einer gesunden und glücklichen Katze.
1. Auch wenn deine Katze keine ersichtlichen Krankheiten hat, ist es wichtig den TA aufzusuchen
Katzen sind Meister im „Verbergen“ von Krankheiten, die sie haben. In der Welt des Überlebens der ihrer Vorfahren, wird angenommen, dass sie, in dem sie dem vermeintlichen Feind keine Schwäche zeigen, einen Vorteil brachte.
So können Katzen Symptome verbergen, bis ein Problem weit fortgeschritten ist. Wir haben jedoch keine spezielle Ausbildung, wie ein Tierarzt, der subtile, frühe Symptome erkennen kann und oftmals bringen wir sie deswegen nicht zu einer Behandlung, die sie benötigen würden.
Viele Katzenbesitzer möchten gerne den Stress vermeiden, dem ihre Mietze ausgesetzt wird oder auch der Stress für sie selbst. Freiwillig gehen wenige Katzen in eine Transportbox und aus einer lieben verschmusten Katze, kann schnell ein kratzendes, fauchendes und kämpfendes Wesen werden, wenn etwas gegen ihren Willen geschieht.
2. Impfungen
Generell gilt, dass du mit deiner Katze mindestens einmal im Jahr zum Tierarzt gehen solltest, um ihren allgemeinen Gesundheitszustand überprüfen zu lassen. Du kannst das mit der jährlichen Impfung kombinieren. Auch wenn sich Wohnungskatzen nicht mit den Krankheiten infizieren können, denen Freigänger ausgesetzt sind, ist es trotzdem möglich, dass du selbst Keime und Viren nach Hause tragen kannst (z. B. durch deine Schuhe) und deine Katze anstecken kannst. Es gibt jedoch zur jährlichen Impfung unterschiedliche Meinungen, manche lassen ihre Katzen nicht impfen, da sie es als überflüssig halten. Das Beste ist, sich mit dem Tierarzt abzusprechen.
RCP-Impfung
Eine RCP – Impfung schützt deine Katze vor dem gefährlichem Katzenschnupfen:
RCP steht für Rhinotracheitis (ein felines Herpesvirus), sowie für den Calicivirus. Diese beiden Viren verursachen den Katzenschnupfen. Panleukopenie, ein Virus, das den Katzenschnupfen auslöst.
- Rhinotracheitis verursacht Atemwegserkrankungen und werden als Katzenherpesvirus – 1 (FHV-1) bezeichnet.
- Calicivurus (FCV) gehört zur Vesivirus-Gattung der Caliciviradae.
Diese Viren treten größtenteils in Augen-, Nasen- und Mundsekreten auf und verbreiten sich hauptsächlich durch den Kontakt mit einer infizierten Katze. Beide können Fieber, Lethargie, Niesen, Bindehautentzündung, Augen- und Nasenausfluss und orale Geschwüre verursachen. Die Symptome sind jedoch mit Ausnahme der oralen Geschwüre bei dem Calicivirus weitaus schwerwiegender. Außerdem können Flöhe FCV auf andere Katzen übertragen.
- Feline Panleukopenia Virus (FPV) ist auch bekannt als Katzen-Parvovirus und ist eng mit dem Hunde-Parvovirus (CPV) verwandt
Es kann Erbrechen, Fieber, Anorexie, Lethargie, Dehydration, Durchfall und plötzlichen Tod verursachen. Es wird meist durch infizierten Kot übertragen. Da die meisten Katzen jedoch FPV Antikörper besitzen, trifft der Virus in der Regel kleine Katzen im Alter zwischen 1 und 12 Monaten. Er kann ebenso durch Flöhe übertragen werden.
Zeitraum der Impfung
Nach Empfehlung sollten folgende Impfungen durchgeführt werden:
Zeitraum Impfstoff
8 Wochen Feline RCP – Impfung
12 Wochen Zweite RCP-Impfung
16 Wochen Dritte RCP-Impfung
1 Jahr später Auffrischungsimpfung
Alle 3 Jahre Auffrischungsimpfung
Da der Impfstoff als Serie verabreicht wird, ist es wichtig, dass du keine Impfung verpasst, da du ansonsten wieder von vorne anfangen müsstest. Der Zeitraum zwischen den ersten drei Impfungen sollte 3 bis 4 Wochen nicht überschreiten.
Jedoch sind die Impfungen mittlerweile umstritten, was in Amerika zu anderen Impfkriterien führte, da festgestellt wurde, dass keine jährliche Impfung notwendig sei, da die Katzen auch noch nach über 5 Jahren immun gegen die Erreger waren.
2. Gründe für einen Tierarztbesuch
Unabhängig vom Alter deiner Katze, ist es notwendig einen Tierarzt aufzusuchen, wenn sie Anzeichen einer Krankheit oder Verhaltensänderungen aufweist, wie z.B.:
- Vermehrtes Trinken
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Vermehrtes Urinieren
Diese Anzeichen können auf verschieden Krankheiten hinweisen, wie z. B. Diabetes, Hyperthyreose, Nieren- oder Lebererkrankung, etc. (Wenn deine Katze vermehrt Nassfutter frisst, benötigt sie weniger Wasser)
Weiterhin können
- Schwierigkeiten beim Fressen
- Mundgeruch
- Sabbern
Hinweise auf Zahnerkrankungen sein, die leider viel zu spät erkannt werden, wenn die Zähne nicht regelmäßig untersucht werden. Nicht diagnostizierte, unbehandelte Erkrankungen der Zähne und Zahnfleischentzündungen können zu anderen Problemen des Herzens, der Leber und der Nieren führen.
2.1 Bei welchen anderen Anzeichen solltest du einen Tierarzt aufsuchen?
2.1.1 Ungewöhnliche Lautäußerungen
Katzen haben ihre eigene individuelle Art zu sagen, wenn etwas nicht stimmt. Wenn deine Katze normalerweise nicht viel Laute von sich gibt, können auffallende Lautäußerungen auf ein medizinisches Problem hinweisen. Schau dir erst an, ob alle Bedürfnisse für deine Katze erfüllt sind, wie z. B. eine saubere Katzentoilette, genügend Futter, genügend Wasser oder hast du es in letzter Zeit versäumt, ihr genügend Aufmerksamkeit zu schenken.
Wenn alles in Ordnung ist, sie aber weiterhin oft und laut miaut, dann lass deine Mietze von einem Tierarzt begutachten.
2.1.2 Laufende Nase, Niesen, Husten oder verklebte Augen
Wenn deine Katze eine laufende Nase hat, häufig niest oder hustet oder verklebte Augen hat, kann es sich um eine Erkältung handeln, eventuell aber auch um den gefürchteten, wie bereits oben erwähnten Katzenschnupfen. Lass deine Katze routinemäßig impfen, da dies zur Vorbeugung von Katzenviren beiträgt. Dieser Schutz ist jedoch nicht unfehlbar. Sie Katze könnte sich immer noch mit Katzenherpes oder Katzen-Calicivirus infizieren – die Symptome von beiden ahmen die Erkältung nach.
Überwache deine Katze genau, wenn sie sich nicht wohlfühlt. Verwende ein warmes, feuchtes Tuch, um die Augen oder die Nase von Schleim zu befreien. Wenn die Symptome länger andauern als die Dauer einer normalen Erkältung (1 Woche), eine Verschlimmerung eintritt oder neue Symptome auftreten, dann bring deine Katze zum Tierarzt, um eine vollständige ärztliche Untersuchung durchzuführen.
2.1.3 Deine Katze frisst nicht mehr
Katzen schlafen ungefähr 16 Stunden am Tag. Aber wenn dein kleiner Liebling lieber schläft, als zu fressen, trinken oder zu spielen, ist dies ein Grund zur Besorgnis. Auch wenn es nur eine vorübergehende Krankheit, wie eine Erkältung ist, kann das Verweigern von Nahrung und Flüssigkeit katastrophale Folgen haben.
Katzen, die länger als zwei Tage ohne Futter auskommen, entwickeln mit hoher Wahrscheinlichkeit eine der häufigsten – und tödlichsten – Stoffwechselerkrankungen ihrer Spezies: die Leber-Lipidose, auch als Fettlebererkrankung bekannt. Wenn eine Katze nicht frisst, nutzt ihr Körper ihre Fettversorgung für Energie. Es liegt dann an der Leber, all das Fett zu metabolisieren, und sie kann den Zustrom einfach nicht verarbeiten. Infolgedessen wird die Leber damit überbeansprucht. Ein Teil des Fettes bleibt zurück und hemmt die Leberfunktion. Wenn deine Mietze übermäßig müde ist oder länger als einen Tag nichts frisst, dann geh mit ihr zum Tierarzt.
2.1.4 Deine Katze ist möglicherweise übergewichtig
Ein nicht unbedeutender Teil der Hauskatzen ist übergewichtig oder fettleibig. Bei jedem Besuch überprüft der Tierarzt das Gewicht deiner Katze und gibt dir Ernährungstipps, ein Mangel an Gewicht oder Übergewicht besteht. Bei Letzterem steigt das Diabetesrisiko und anderen Krankheiten, wie Atemwegs- und Nierenerkrankungen.
2.1.5 Microchip
Du kannst deine Katze beim Tierarzt „chippen“ lassen. Dadurch kann anhand eines Lesegeräts kann ausgelesen werden, wem die Katze gehört. Sollte deine Katze aus dem Zuhause wirklich einmal weglaufen, z. B. weil sie schnell durch die Tür läuft, sich erst vor Schreck verkriecht und nicht mehr zurückkommt, hast du die Gewissheit, dass beim Auffinden der Katze der Chip ausgelesen werden kann. Die Daten des Microchips beinhalten deine Adresse und Telefonnummer.
Dringend notwendig ist ein Chip, wenn du innerhalb verreist. Innerhalb der EU ist der Chip, ein Haustierpass und eine Tollwutimpfung notwendig. Bei anderen Ländern außerhalb der EU gelten die jeweiligen Regelungen der einzelnen Länder.
3. Tipps den Tierarztbesuch stressfreier zu gestalten
Die Reise zum Tierarzt kann für viele Katzen Stress bedeutet und schon das Hineinsetzen in den Katzenkorb ist oftmals eine Herausforderung. Dies ist oft der Grund, warum viele Katzenbesitzer einen Tierarztbesuch hinauszögern. Es gibt aber einige Dinge, die dir helfen, den Arztbesuch deiner Katze stressfreier zu gestalten
- Suche eine katzenfreundliche Tasche oder Box, die von oben oder von Seite geöffnet werden kann und gewöhne deine Katze an den Träger. Leg eine kuschelige Decke hinein und paar Spielsachen, eventuell auch ein Leckerli und lass die Katzenbox im Zimmer offenstehen, damit sie sich damit vertraut machen kann.
- Vereinbare einen Termin mit deinem Tierarzt, eventuell auch außerhalb der normalen Sprechzeiten, wenn nicht so viel Trubel in Praxis herrscht und du keine langen Wartezeiten hast.
- Wenn deine Katze sehr gestresst ist, dann verwende ein natürliches Beruhigungsmittel, wie z. B. ein Pheromon Spray oder Blütenessenztropfen.
- Wenn es wirklich unmöglich ist, deine Katze zum Tierarzt zu bringen und der Stress für beide Seiten sehr stark ist, dann sieh dich nach einem Tierarzt um, der auch Hausbesuche macht.
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, versichert seine Katze schon im jungen Alter. Das wirkt sich nicht nur beim geringen Monatsbeitrag aus, sondern hält auch die Kosten bei regelmäßigen Tierarztbesuchen im Rahmen. Mehr Infos zu Versicherungen gibt es hier.
Zusammenfassung
Jedes ungewöhnliche Verhalten bei einer Katze sollte von einem Tierarzt untersucht werden und auch Routineuntersuchungen solltest du wahrnehmen. Niemand geht gerne zum Arzt und Katzen sind keine Ausnahme. Auch wenn es für deine Katze nicht so positiv erscheint, solltest du auch die Untersuchungen nicht aufschieben. Sie sind wichtig, da besonders Katzen Krankheiten verbergen. Mit den Tipps sind die Besuche hoffentlich weniger stressig für dich und deine Katze. Regelmäßige Untersuchungen sind wichtig, damit dein tierischer Begleiter ein langes und gesundes Leben führen kann.