Wenn du dich dazu entscheidest, dein Leben mit Katzen zu teilen, hat das Auswirkungen auf dein gesamtes Leben. Du bekommst zärtliche, verschmuste, abenteuerlustige Gefährten, die dir Gesellschaft leisten, mit dir spielen und dich auf Trab halten. Aber das bedeutet auch, dass du eine Menge Verantwortung auf dich nimmst. Wir zeigen dir, was auf dich zukommt.
Das Leben mit Katzen zu teilen, heißt…
- keine Spontan-Urlaube mehr: Du bist ab sofort für deine Miezen zuständig.
- hohe Tierarztkosten: Routine-Behandlungen, chronische Erkrankungen und Notfälle können ein Loch in dein Budget reißen. Die Kosten lassen sich im Voraus schwer kalkulieren.
- zerstörte Möbel: Stell dich auf heruntergerissene Tapeten, zerkratzte Polstermöbel und beschädigte Vorhänge ein.
- mehr Reinigungsaufwand: Dein Stubentiger hinterlässt Spuren an deiner Einrichtung und deiner Kleidung.
- laufende Kosten für Ernährung, Unterhaltung und Pflege: Die laufenden Kosten für Katzenfutter, Katzenstreu, Spielzeug und Kratzmöbel solltest du nicht unterschätzen.
Spontan-Urlaube gibt’s nicht mehr
Du kannst nicht mehr kurzentschlossen übers Wochenende verschwinden oder für drei Wochen in deinen wohlverdienten Jahresurlaub düsen. Keine Sorge: Komplett auf deine Ferien verzichten, brauchst du nicht. Aber du musst für eine Katzen-Betreuung sorgen. Am besten im gewohnten Umfeld deiner Stubentiger.
Es gibt zwar zur Not Katzenpensionen. Manche Tierheime bieten ebenfalls eine vorübergehende Unterbringung für Gast-Tiere an. Aber für deine Samtpfoten bedeutet jede gravierende Veränderung eine Menge Stress. Sie begreifen nicht, warum du sie plötzlich weggibst.
Bitte am besten jemanden darum, deine Katzen in deiner Wohnung zu versorgen, während du unterwegs bist. Falls du in deinem Familien- und Freundeskreis niemanden findest, der dir diesen Gefallen tut, kannst du einen professionellen Katzensitter engagieren. Frag beim Tierheim oder beim Tierarzt nach!
Hohe Tierarztkosten
Zu einer guten Versorgung gehört der Besuch beim Tierarzt. Deine Katzen brauchen Impfungen und regelmäßige Check-ups. Standard bei Freigängern ist eine Immunisierung gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut. Die „Ständige Impfkommission“ (STIKO Vet) empfiehlt, die Impfungen alle drei Jahre aufzufrischen. Manche Experten gehen davon aus, dass das viel zu häufig ist.
Du möchtest deine Katzen ausschließlich im Haus halten? Bei reiner Wohnungshaltung reicht eine einmalige Grundimmunisierung gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen in der Regel aus. Eine Tollwutimpfung ist nicht nötig. Lass dich zu dieser Frage bitte unbedingt vom Tierarzt deines Vertrauens beraten!
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen dir, die Gesundheit deiner Tiger im Blick zu behalten. Ein- bis zweimal im Jahr solltest du sie beim Tierarzt zur Früherkennung von Krankheiten vorstellen.
Falls deine Katzen im Laufe ihres Lebens chronisch erkranken, kann eine dauerhafte medizinische Betreuung nötig werden. Zu den häufigen Katzenkrankheiten gehören Diabetes, chronische Niereninsuffizienz (CNI) und Schilddrüsenüberfunktion. Das heißt auch: Regelmäßige Besuche in der Tierarztpraxis.
Dazu kommen kleine und große Notfälle, die einen Tierarztbesuch nötig machen:
- Erkältungen: Möglicherweise fangen sich deine Katzen im Herbst und Winter Erkältungen ein, niesen, haben tränende Augen und bekommen Fieber. Dann brauchen sie Antibiotika, Schmerzmittel und Fiebersenker, um schnell wieder auf die Pfötchen zu kommen. Meistens sind mindestens zwei Tierarztbesuche fällig: Behandlung und Nachkontrolle.
- Unfälle im Haus: In deinen vier Wänden lauern etliche Gefahren wie nicht weggeräumte Messer, verschluckbare Gegenstände oder giftige Pflanzen. Beim Spielen können Katzen im Übermut unglücklich stürzen. Oder vielleicht balgen sie spielerisch herum und gehen dabei versehentlich zu weit.
- Zahnschmerzen: Wenn deine Katze das Essen verweigert und selbst ihre Lieblingsleckerlies nicht mehr anrührt, hat sie vermutlich Zahnschmerzen. Zahnbehandlungen bedeuten in der Regel eine Narkose, bei der Zähne gezogen werden und Zahnstein entfernt wird. Das geht ins Geld.
- Würmer und Parasiten: Plötzlich hat deine Katze stinkenden Durchfall oder erbricht sich? Dahinter stecken vielleicht Darmparasiten. Zieh dir einen Gefrierbeutel über die Hand und hole frischen Kot aus dem Katzenklo. Eine Kotuntersuchung beim Tierarzt verrät, was deinem Vierbeiner fehlt und ob möglicherweise eine Entwurmung nötig ist.
- Unfälle außer Haus: Autounfälle, Vergiftungen, Verletzungen durch Revierkämpfe… Freigänger sind ununterbrochen in Gefahr. Darum ist ihre durchschnittliche Lebenserwartung viel geringer als die reiner Wohnungskatzen. Vielleicht muss dein Tierarzt Wunden zunähen oder Röntgen-Aufnahmen machen. Wird eine Operation fällig, bist du schnell hunderte von Euro oder mehr los.
Berechnung der Tierarztkosten
Es ist zwar nicht einfach, die Kosten im Voraus zu kalkulieren, weil Tierärzte keine Preispauschalen haben. Aber einen gewissen Anhaltspunkt können wir dir trotzdem geben:
Tierärzte rechnen nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ab. Bei einer Behandlung zahlst du entweder den einfachen, doppelten oder dreifachen Gebührensatz. Das hängt davon ab, wie kompliziert die Behandlung deiner Katze ist und wie viel Zeit der Tierarzt für die medizinische Versorgung braucht.
Es spielt auch eine Rolle, ob du deinen Stubentiger in einer günstigen Kleintierpraxis auf dem Land versorgen lässt oder eine Tierklinik in der Großstadt aufsuchst. Preise und Atmosphäre sind in kleinen Praxen oft angenehmer. Dafür ist eine moderne Tierklinik besser ausgestattet und kann selbst komplizierte Operationen durchführen.
Zu dem veranschlagten Gebührensatz kommen 19 Prozent Mehrwertsteuer obendrauf.
Wir zeigen dir die Berechnung an einem Beispiel:
Kastration einer weiblichen Katze
Eine Kastration ist für Tierärzte eine Routine-Operation. Darum fällt meistens bei dem Eingriff der einfache Gebührensatz an.
Geld für Tierarztkosten aufbringen
Wir wollen dir keine Angst machen. Aber häufige Tierarztbesuche können schnell zur Kostenfalle werden. Um im Ernstfall gewappnet zu sein, kannst du zwei Dinge tun:
- Monatlich einen festen Betrag für Behandlungskosten auf einem Extra-Konto zurücklegen. Dann bist du auf der sicheren Seite, wenn deine Stubentiger einen Tierarzt brauchen. Kalkuliere sicherheitshalber nicht zu knapp. Mindestens 25 Euro sollten es sein.
- Eine Katzen-Krankenversicherung abschließen. Die meisten Versicherer bieten unterschiedliche Pakete von Basis bis Komfort an. Teilweise ist zusätzlich eine Selbstbeteiligung vorgesehen. In der Regel gibt es zusätzlich ein Jahreslimit für die Übernahme von Behandlungskosten. Überlege, welches Angebot für dich und deine Miezen sinnvoll ist. In diesem Beitrag haben wir uns etwas mehr mit dem Thema beschäftigt.
Zerstörte Möbel
Kitten sind verspielt, wagemutig und sie lieben es, ihre Welt mit allen Sinnen zu entdecken. Dabei müssen junge Kätzchen noch einiges lernen. Zum Beispiel, dass sie deine Tapete nicht herunterholen dürfen und dass Sessel, Sofa und Bett zum Krallenwetzen tabu sind.
Rechne damit, dass deine kleinen Stubentiger sich hingebungsvoll an deinem Lieblingssessel kratzen, in deinen Gardinen herumklettern und in deinen Vorhängen schaukeln werden. Biete ihnen darum unbedingt mehrere Kratz- und Klettermöglichkeiten zum Austoben!
Hast du Zimmerpflanzen? Sichere sie am besten mit Blumentopfgittern. Sonst sieht deine Wohnung schlimmstenfalls aus wie eine archäologische Ausgrabungsstätte: Kitten buddeln gern in duftig-frischer Erde! Eine weitere Gefahr ist, dass sie ihr Geschäft direkt im Blumentopf verrichten. Diese Urinflut überlebt auf Dauer keine Zimmerpflanze.
Du merkst schon, für junge Katzen brauchst du viel Liebe und Geduld. Es dauert, bis sie verstanden haben, was sie dürfen und was nicht. Stabile Sofahussen, Couchhüllen und Decken helfen dir dabei, empfindliche Polster zu schützen. Leder ist generell keine gute Idee… Die Krallen hinterlassen kleine Löcher.
Vermutlich schaffst du es nicht, deine Möbel und Vorhänge komplett vor ihrem Zugriff zu retten. Katzenkrallen hinterlassen deutliche Spuren.
Wenn du dich für eine erwachsene oder sogar für eine Senior-Katze entscheidest, hast du diese Probleme aller Wahrscheinlichkeit nach nicht (in diesem Ausmaß). Ältere Katzen sind ruhiger. Das heißt allerdings nicht, dass sie nie etwas anstellen!
Mehr Reinigungsaufwand
Es bedeutet mehr Aufwand, deine Wohnung sauber zu halten, wenn du dein Leben mit Katzen teilst.
Egal, wie oft du deine Tiger bürstest, sie verlieren immer Haare. Überall. Dauernd. Nicht nur während des Fellwechsels. Die haarigen Hinterlassenschaften findest du in deinem Bett, auf deinen Kissen, an deinen Möbeln und an deiner Kleidung.
Rechne damit, dass du dein Leben nicht nur mit Katzen, sondern auch mit Fusselrollen, Fusselbürsten und Staubsauger-Aufsätzen speziell für Tierhaare teilen wirst.
Was als Katzenhalter noch an Arbeit auf dich zukommt
Katzentoilette reinigen: Urinklumpen und Kot solltest du mindestens einmal täglich aus dem Katzenklo holen. Katzen haben es gern sauber.
Katzenstreu beseitigen: Beim Rausspringen aus dem Katzenklo nehmen deine Samtpfoten immer ein paar Körnchen Katzensand mit. Das heißt, du musst öfter fegen oder saugen. Eine Schutzmatte fängt einiges, aber leider nicht alles an Katzenstreu auf.
Näpfe sauber halten: Futter- und Wassernäpfe solltest du nach jeder Mahlzeit gründlich reinigen.
Staubsaugen: Um Polstermöbel, Böden und Kratzbäume von Haaren frei zu bekommen, hilft regelmäßiges Absaugen. Mit einem beutellosen Staubsauger z.B. dyson Animalpro (Affiliate-Link) sparst du die Folgekosten für Beutel ein.
Kosten für Ernährung, Unterhaltung und Pflege
Wenn du Katzen adoptierst, heißt das: Regelmäßig Katzenfutter kaufen. Du wirst staunen, wie viele unterschiedliche Marken und Sorten es gibt. Von billigem Supermarktfutter bis zu hochpreisigen Premiummarken, die du nur im Fachhandel bekommst, ist alles dabei.
Beim Katzenstreu hast du ebenfalls die Qual der Wahl. Es gibt unzählige Varianten.
Trotzdem musst du nicht unbedingt ein Vermögen ausgeben, wenn du deine Tiger gut ernähren und versorgen möchtest. Am günstigsten sind Tierfutter und Klumpstreu in der Regel online bei einschlägigen Zoofachmärkten.
Bequemer ist der Einkauf auch: Dosen, Standbeutel und Schälchen mit Futter beziehungsweise Säcke mit Katzenstreu musst du nicht umständlich nach Hause schleppen. Du bekommst alles direkt bis vor die Haustür geliefert.
Beim Streu solltest du darauf achten, dass möglichst kein Parfüm und kein Babypuderduft verwendet wird. Für menschliche Nasen mag beides ganz angenehm sein. Bei Katzen kann es zu Allergien führen.