Anzeichen von Depressionen bei Katzen – und was kannst du dagegen tun?
Wir Menschen sind nicht die Einzigen, die depressiv werden können. Katzen sind empfindliche Wesen und können durch bestimmte Auslöser Depressionen erleiden. Auch wir Menschen können unsere Stimmungen auf Tiere übertragen. Wenn wir gestresst sind und uns zu Hause genervt und gestresst verhalten, kann das zu Stimmungsveränderungen bei Katzen führen. Schwierig ist es, dies zu erkennen, vor allen Dingen, wenn sie 18 Stunden am Tag schlafen. Aber es gibt einige Punkte, die darauf hinweisen und nicht ignoriert werden sollten. Du solltest sie berücksichtigen, damit du Depressionen verhindern, bzw. erkennen kannst.
1. Anzeichen von Depressionen bei Katzen
Natürlich können die Anzeichen auch auf andere zugrunde liegenden Gesundheitsprobleme hinweisen. Diese müssen zuerst ausgeschlossen werden und du solltest deine Katze bei folgenden Anzeichen zu deinem Tierarzt bringen, damit professionell untersucht werden kann, ob nicht eine physische Krankheit die Ursache dafür ist.
1.1 Lethargie
Wir wissen, dass Katzen bis zu 18 Stunden am Tag schlafen können, aber eine emotional und körperlich gesunde Katze ist in den Wachphasen (bedingt vom Alter) normalerweise sehr aktiv. Sie streckt sich, möchte spielen; erforschen und ihrem Jagdtrieb nachgehen. Wenn deine Katze länger als normal schläft und Desinteresse an sonst aktiven Tätigkeiten zeigt, kann das ein Hinweis auf eine Depression sein. (z. B. das Lieblingsspielzeug nicht mehr beachtet).
1.2 Appetitlosigkeit
Katzen haben einen normalerweise gesunden Appetit, wenn sie nicht krank sind. Du bemerkst mit Sicherheit selbst, z. B. am Morgen nach dem Aufstehen, dass deine Katze dich schon sehnlichst erwartet, um ihre Leckereien zu erhalten. Sie schmiegen sich um unsere Beine und sobald der Dosendeckel aufgeht, freuen sie sich so sehr darüber, als hätten sie seit Tagen nichts zu fressen bekommen. Wenn eine Katze depressiv ist, dann kann es sein, dass sie keinen Appetit hat und keine Begeisterung aufkommt, auch wenn du ihr die besten und schmackhaftesten Häppchen anbietest.
1.3 Zu viel oder zu wenig Fellpflege
Eine Veränderung der gewöhnlichen Pflege deiner Katze kann ein Zeichen für eine depressive Stimmung sein. Manche Katzen hören komplett auf, sich zu putzen oder erledigen dies nur noch sporadisch und nicht mehr so intensiv. Die kann zu einem öligen Fell, Schuppen oder Verknotungen in längeren Haaren führen. Das kann auch umgekehrt sein, indem eine depressive Katze sich übermäßig pflegt, sodass kahle Stellen, gereizte Haut oder sogar offene Wunden entstehen. Dies sind ebenso Anzeichen, dass deine Mietze Depressionen entwickelt hat.
1.4 Deine Katze verkriecht sich oder wendet sich von deiner Zuneigung ab
Je nach Charakter, sind manche von Natur aus schüchtern oder wollen nicht so stark mit dem Katzenhalter schmusen, trotzdem kann eine Abwendung von Zuneigung darauf hindeuten, dass deine Katze depressiv ist. Ein Warnzeichen, dass etwas nicht stimmt, ist auf jeden Fall ersichtlich, wenn sich die Mietzen zurückziehen und ihre normalen sozialen Kontakte vermeiden. Depressive Katzen verstecken sich, weil sie sich weder mit uns, noch mit oder anderen Haustieren auseinandersetzen möchten. Sie kann auch an eine andere Stelle im Raum gehen, wenn du dich zu ihr setzt oder zusammenzucken und sich zurückziehen, wenn du versuchst, Zuneigung zu geben.
1.5 Deine Katze miaut übermäßig viel
Katzen haben verschiedene Arten der Mitteilung durch Laute mit unterschiedlichen Bedeutungen (ich weiß nicht, ob du da einen Artikel bereits hast?)
Wenn sich das Miauen stark von gewöhnlichem Maunzen unterscheidet und sich nicht so anhört, dass es ihr dabei gut geht, dann kann es sein, dass sie damit ihre Unzufriedenheit ausdrücken möchte. Dies kann sich auch durch ungewöhnlich lange und lautstarke Töne äußern oder verhältnismäßig oft in der Nacht
1. 6 Aggressionen
Depressionen können dazu führen, dass selbst die liebsten und freundlichsten Katzen gereizt oder nervös werden. Wenn es ihnen nicht gut geht, dann möchten sie in der Regel in Ruhe gelassen werden. Das kann dazu führen, dass sie anfangen zu fauchen, zu knurren oder sogar angreift, wenn du ihren Willen nicht respektierst.
1.7 Katzentoilette
Ein weiteres Zeichen für Depressionen bei Katzen ist, dass deine sie ihre Katzentoilette nicht mehr in dem dafür vorgesehen Behälter vornimmt. Wenn deine Katze auf einmal außerhalb uriniert, ist das definitiv ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Dies kann passieren, wenn sie Angst hat, oder deprimiert oder frustriert ist.
2. Mögliche Ursachen von Depressionen bei Katzen
Depressionen können wie bei Menschen auf verschiedenen Ursachen haben
2.1 Mangel an Freiheit
Katzen brauchen Platz zum Laufen, Springen und Klettern. Sie wollen gerne spielen, auf Kratzbäume oder Schränke klettern. Hauskatzen auf sehr kleinen Raum zu halten, ist nicht empfehlenswert. Sie brauchen einen gewissen Freiraum, indem sie sich bewegen können. Sie sind normalerweise sehr aktiv und möchten ihre Umgebung erkunden. Wenn du einen Balkon in deiner Wohnung hast, solltest du diesen mit einem Katzennetz sichern, so ist zusätzlicher Platz unter freiem Himmel und frischer Luft vorhanden. Dort können sie die Umgebung beobachten und die Sonne genießen, wenn es das Wetter erlaubt.
2.2 Der Mangel an Reizen
Deine Katze braucht je nach Charakter viel Aufmerksamkeit und Orte, die sie interessieren. Kratzbäume, Kisten, Spielzeug (es gibt auch Spielzeug, mit dem sie sich selbst beschäftigen können), Katzentunnel, Spiele. Auch wenn du dich nicht mit Ihnen beschäftigst, sollten sie etwas zum Spielen haben, wenn sie alleine sind. Wenn ein Mangel an Aufmerksamkeit und Beschäftigung besteht, kann es sein, dass sich deine Mietze alleine fühlte, und kann eine mögliche Ursache für Depressionen darstellen.
2.3 Wechsel des Wohnortes oder der Familie
Oft wird behauptet, dass Katzen unabhängig und Einzelgänger wären, dem ist nicht so. Sie sind sehr gesellige Tiere und leiden daran, wenn sich die Umwelt um sie herum verändert oder wenn sie von einer Haltung in eine andere müssen. Es kann z. B. sein, dass eine Katze, die bei einem anderen Halter war, erst eine Zeit braucht, um sich an dich zu gewöhnen und anfangs ein depressives Verhalten hat.
2.4 Einsamkeit
Auch wenn Katzen anders reagieren als Hunde, können Katzen darunter leiden, wenn sie längere Zeit alleine sind. In dem Fall eignet sich Intelligenzspielzeug oder eventuell ein Spielkamerad. Zuneigung und liebevolle Spiele sind in der Katzenhaltung sehr wichtig.
2.5 Streit in der Familie/Partnerschaft
Katzen spüren die Feindseligkeiten der Menschen und sie können darauf depressiv reagieren, in dem sie misstrauisch wird, sich zurückzieht oder nicht in der Nähe der streitenden Personen sein möchte.
2.6 Die Ankunft eines Babys
Alle freuen sich, Nachwuchs hat sich angemeldet. Wenn du jedoch die Aufmerksamkeit bei einer Ankunft des Babys vernachlässigst, reagieren auch Katzen mit Traurigkeit.
2.7 Adoption eines Hundes oder einer Katze
Manchmal hat man es nur gut gemeint und eine zweite Katze zu sich genommen. Doch dann sitzt diese eventuell auf dem Lieblingsplatz, Futterstreit kann entstehen oder sie ist eifersüchtig auf die Liebkosungen des neuen Eindringlings. Das kann dazu führen, dass Traurigkeit und Depressionen sich entwickeln. Kümmere dich genauso wie vorher, auch um deine bereits vorhandene Katze,
3. Behandlung von Depressionen bei Katzen
Wichtig! – Lass deine Katze beim Tierarzt untersuchen
Wenn deine Katze eines oder mehrere von diesen Symptomen ausweist, dann wende dich am besten sofort an deinen Tierarzt. Hinter all diesen Anzeichen können gesundheitliche Probleme stecken. Wenn diese ausgeschlossen werden, wird er dir dabei helfen, herauszufinden, was die Symptome verursacht. Wenn es sich um Depressionen handeln sollte, kann er dir Tipps geben, diese zu behandeln. Medikamente können dabei für kurze oder längere Zeiträume helfen. Auf jeden Fall solltest du immer zuerst deinen Tierarzt aufsuchen.
3.1 Was du selbst gegen Depressionen deiner Katze tun kannst
Wie anfangs schon erwähnt ist es dringend notwendig, bei all den Anzeichen, die auf eine Depression bei deiner Katze hinweisen, in erster Linie einen Tierarzt aufzusuchen. Es können schwerwiegende, ernsthafte Krankheiten dahinterstehen, die nur professionell abgeklärt werden können. Falls diese ausgeschlossen werden, dann gibt es einige Dinge, die du für deine Katze tun kannst, damit sie wieder ein glückliches Leben führen können.
- Rede mit deiner Katze: Auch wenn sie dich vielleicht nicht genau versteht. Eine liebevolle Stimme weckt ein Gefühl von Zuneigung. Vermeide es, deine Katze in einem herrischen Ton anzureden und versuche, sie so gut wie möglich zu pflegen.
- Es ist wichtig, Zeit mit deiner Katze zu verbringen: Streichle sie häufig, denn dies verbessert die Beziehung und die Lebensqualität zwischen euch.
- Spiele wenigstens täglich 30 Minuten mit deiner Katze, je länger, desto besser: Es ist egal, wie du das machst, wichtig ist, dass beide am Spiel beteiligt werden. Es gibt viele verschiedene Spielzeuge für Katzen, die das Spielen auch abwechslungsreicher gestalten.
- Finde eine Ablenkung für deine Mietze in der Zeit, in der sie alleine bleibt. Es gibt viele Intelligenzspiele auf dem Markt, mit denen sie sich die Zeit vertreiben kann.
- Sonnenlicht ist ebenso wichtig, wenn möglich stell einen Kratzbaum neben einem Fenster auf, damit die Sonnenstrahlen auch dorthin gelangen. Alternativ genügt auch eine Liege am Fenster. Im Winter ist es genauso, wie für uns gut für die Psyche, genügend Licht zu bekommen. Wie vorher bereits erwähnt, liebt es die Wohnungskatze auf einem Balkon in der Sonne zu liegen. Schütze diesen mit einem Katzennetz und stellen sie eventuell auch dort einen Kratzbaum auf.
Zusammenfassung:
Auch Katzen können Depressionen bekommen! Wenn du Anzeichen davon bemerkst, suche deinen Tierarzt auf. Wenn er physische Ursachen ausschließt, dann kannst du gemeinsam mit ihm nach den Gründen suchen und versuchen diese zu beseitigen. Wie bei uns Menschen auch, ist es wichtig, dass du dich bemühst, deine Katze zu verstehen und geduldig und mit Verständnis das Problem zu lösen.
Katzen sind sehr empfindsam. Sie können auf Veränderungen extrem reagieren, die für uns Menschen als nebensächlich empfunden wird und geraten in eine Art Verzweiflung. Wenn du jedoch liebevoll auf sie eingehst, wird sie merken, dass du für sie da bist und mit der Zeit den seelischen Ausgleich wiederfinden.
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Letzte Aktualisierung am 20.08.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API