Siamesen, auch Siam-Katzen genannt, gehören zu den ältesten Rassekatzen überhaupt: Sie waren bereits im 14. Jahrhundert als Tempelkatzen bekannt. 1984 schenkte der König von Siam (heute Thailand) dem britischen Generalkonsul ein Katzenpärchen, Pho und Mia. So kam die grazile schöne Katzenrasse nach Europa. Seit 1927 wird sie auch in Deutschland gezüchtet.
Ihr kurzes, feines Fell weist kaum Unterwolle auf. Kitten haben sehr helles Fell. Es dauert, bis sich ihre eigentliche tiefe Farbe zeigt.
Siamesen sind überaus soziale Tiere, die sich in Katzengruppen besonders wohlfühlen. Darum sind die orientalischen Katzen für die Einzelhaltung nicht geeignet. Wenn du gern Katzen dabei beobachtest, wie sie miteinander spielen, jagen, kuscheln und sich bei der Fellpflege unterstützen, liegst du bei Siamesen richtig.
Die Farben der Siamkatze
Die Siamkatze ist wie die Heilige Birma ein Teilalbino. Kennzeichnend dafür sind ihre saphirblauen Augen und die dunkle Pointierung beziehungsweise die Abzeichen an den Körperspitzen wie Ohren, Schwanz, Pfötchen und Kopf. Die klassische Farbe nennt sich „Seal-Point“ (Schwarz-Braun). Weitere anerkannte Grundfarben sind Blue-Point (Dunklblau), Chocolate-Point (schokoladenfarbig) und Lilac-Point (blasses Lila).
Der Charakter der Siamesen
Siamkatzen sind selbstbewusst, elegant und erzählen gern. Wie es ihnen geht und was sie sich von dir wünschen, lassen sie dich in der Regel lautstark wissen: Sie maunzen, gurren, schnurren und geben die unterschiedlichsten Laute von sich. Mit ihnen kannst du dich wunderbar austauschen!
Sie sind sehr menschenbezogen, intelligent und lieben Gesellschaft. Das bezieht sich zum einen auf ihre Artgenossen, zum anderen auf Menschen. Falls du dich für diese Katzenrasse entscheidest, solltest du wenigstens ein Pärchen aufnehmen. Dafür hast du dann gleich zwei Kommunikationsprofis im Haus, mit denen du dich ausgiebig unterhalten kannst.
Zusätzlichen brauchen Siamesen viel Bewegung. Sie rennen, toben und spielen ausdauernd, und sie lieben es, in die Höhe zu klettern. Deine Wohnung sollte einem Kletterparadies ähneln, wenn du Siamkatzen eine anregende Umgebung bieten möchtest. Ein eingezäunter, katzensicherer Garten oder ein Gehege sind ein dicker Pluspunkt.
Allerdings kannst du ihnen auch beibringen, dich an der Leine nach draußen zu begleiten. Voraussetzung dafür ist eine sichere Umgebung und Naturnähe. (Eine Stadt oder Großstadt eignet sich dafür logischerweise nicht.) Die lernfreudigen Tiere sind in der Regel gut an ein Katzengeschirr zu gewöhnen.
Pflege der Siamesen
Die Siamkatze zeichnet sich durch feines, kurzes Fell aus, das sehr leicht zu pflegen ist. Es reicht vollkommen, wenn du sie einmal pro Woche bürstest.
Besonderheiten der Siamesen
Wegen ihres dünnen Fellkleides frieren Siamesen schnell. Sie haben es gern warm und kuschlig.
Genau wie die Heilige Birma reagieren Siamesen sehr empfindlich auf Narkosen. Sie brauchen eine geringere Dosis und profitieren von einer schonenderen Ateminhalation. Am besten weist du deinen Tierarzt darauf hin, wenn du mit deinen Katzen zur Kastration gehst oder ihnen eine Zahnbehandlung bevorsteht.
Typische Merkmale
Steckbrief Siamesen
- Fellart: kurz
- Farben: Seal-Point (Schwarz-Braun), Blue-Point (Dunklblau), Chocolate-Point (schokoladenfarbig) und Lilac-Point (blasses Lila)
- Herkunftsland: Thailand (früher Siam)
- Größe: klein bis mittelgroß
- Pflegeaufwand: niedrig
- Charakter: anhänglich, zärtlich, verspielt, lebhaft, abenteuerlustig, gesprächig, verschmust
- Zuwendungsbedürfnis: sehr intensiv
- Lebenserwartung: 12 – 25 Jahre